Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst; Referendare; Stimmstörung; Stimmproblem; Stimme; Praat; Lehrerstimme
Abstract :
[en] Lehrer weisen ein erhöhtes Risiko auf, Stimmstörungen zu entwickeln. Sogar
Lehramtsstudierende sind bereits zu etwa 20% betroffen, obwohl die stimmlichen
Anforderungen während des Studiums noch gering ausfallen (vgl. Ettehad
2004). Nur unzureichend wurde bislang die Stimme von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst
(LiV) untersucht. Gleichwohl ist der Vorbereitungsdienst ein
kritischer Zeitraum. LiV unterrichten etwa 12 Stunden pro Woche und stehen
unter hohem Leistungsdruck. Dies kann sich potentiell negativ auf die Stimme
auswirken. Ziel der Studie war es demnach, die Prävalenz und Art von Stimmstörungen
bei Lehrkräften im Vorbereitungsdienst zu bestimmen. Weiterhin
sollten Zusammenhänge zwischen subjektiven und objektiven stimmbezogenen
Daten untersucht werden. 73 LiV nahmen an der Studie teil, die sich aus einem
selbstkonzipierten Fragebogen und der Erhebung objektiver Daten zusammensetzt.
Probanden, die im Fragebogen angaben, während des Vorbereitungsdienstes
bereits zwei oder mehr Symptome einer Stimmstörung wahrgenommen zu
haben, wurden als stimmgestört klassifiziert. Anhand objektiver Messungen
wurden zudem die Variablen maximale Tonhaltedauer (THD), Jitter und Shimmer
erhoben und mit den subjektiven Daten in Beziehung gesetzt. Bei 37% der
Probanden ergaben sich Hinweise auf das Vorliegen einer Stimmstörung. Besonders
häufig wurden die Symptome Rauigkeit, Räusperzwang oder Lautstärkeprobleme
genannt. Es bestand kein signifikanter Zusammenhang zwischen den
subjektiven und den objektiven Daten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass
angehende Lehrkräfte im Zeitraum des Vorbereitungsdienstes vermehrt zu
Stimmproblemen neigen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von interventiven
Maßnahmen, die bereits im Studium zum Tragen kommen sollten.
Disciplines :
Education & instruction Human health sciences: Multidisciplinary, general & others Public health, health care sciences & services